Das Maschinengewehr Gottes

Der Kult-Regisseur Wenzel Storch entführt die Zuschauer*innen mit einer Kriminal-Burleske aus dem Messdienermilieu in ein idyllisches Dorf der 1960er-Jahre. Die Messdiener Lutz und Erika leben mit Egon, ihrem Oberministranten, in einem alten Pfarrhaus. Der Garten ist verwildert und die Kirche nur noch ein Trümmerhaufen. Und Kaplan Buffo ist spurlos verschwunden.

Damit wieder Leben in die Bude kommt, bestellen die verwaisten Messdiener beim Christlichen Kaufhaus einen neuen Priester, der im Herbst-/Winter-Katalog als besonders preiswert angeboten wird. Sein vielversprechender Name: Das Maschinengewehr Gottes.

Der bestellte Seelsorger entpuppt sich jedoch als wild um sich schießender Automat, der nach einem Amoklauf im Pfarrgarten lautstark explodiert. In seinem Inneren finden die Messdiener Hinweise auf eine Ordensgemeinschaft aus Oberschlesien. Wurde der Priester-Automat dort angefertigt? Mit Brevier und Rosenkranz im Rucksack machen sich die drei auf den Weg gen Osten. Ein schlimmer Verdacht kommt auf: Steckt hinter all dem der leibhaftige Kaplan Buffo? Seit seiner frenetisch gefeierten Dortmunder Uraufführung von Komm in meinen Wigwam (2014) gilt Wenzel Storch als „Deutschlands bester Theaterregisseur“ (TITANIC). Und die taz ergänzte: „Die Menschen im Publikum konnten nicht aufhören zu jubeln, ihre Gesichter waren vor Freude gerötet. Geheiligt sei Wenzels Name. Sein Reich komme.“ Das Maschinengewehr Gottes ist ein Abstecher in die versunkene Welt der römisch-katholischen Abenteuerliteratur, wie sie bis in die 1970er-Jahre in den Werken von Gerd Holm (Ministranten, Wald und bunte Zelte) oder Hermann Skolaster (Der Detektiv im Kloster) lebendig war.

Regie: Wenzel Storch
Bühne/Kostüme: Pia Maria Mackert
Dramaturgie: Alexander Kerlin
Mit: Andreas Beck, Thorsten Bihegue, Heinrich Fischer, Ekkehard Freye, Maximiian Kurth, Finnja Loddenkemper, Leon Müller, Julia Schubert und vom Dortmunder Sprechchor als Nonnen: Regine Anacker, Solveig Erdmann, Sabine Kaspzyck, Heike Lorenz, Katrin Osbelt, Birgit Rumpel, Anette Struck, Ulrike Wildt

Trailer: Mario Simon