Die Hamletmaschine von Heiner Müller, eine Regiearbeit des Schauspielers Uwe Schmieder, wird für den Sprechchor Dortmund zu einer Schlüsselinszenierung. Die intensive Arbeit mit Uwe Schmieder hebt das Niveau des Chores auf eine neue Stufe.
So urteilen die „Revierpassagen“:
„Der Sprechchor, den das Schauspiel als „17. Ensemblemitglied“ bezeichnet, ist in der Tat genau das: ein elementarer Bestandteil dieser Inszenierung. Die pure Präsenz der 50 Mitglieder macht einen Gutteil dieses kraftvollen Theaterabends aus. Der Chor singt, schreit, weint und klagt, die Mitglieder kriechen und kauern auf dem Boden, sie tanzen im Stroboskop-Licht und marschieren im Rhythmus des Textes. Vor allem aber sprechen sie wie aus einem Mund, sorgfältig und exakt einstudiert – eine enorme Leistung mit enormer Wirkung.“
Zum Hintergrund:
Hamlet, der tragische Held Shakespeares, und seine ertrunkene Geliebte Ophelia kehren von den Toten zurück: und weigern sich, ihr Drama noch einmal zu spielen. Hamlet hat sein Publikum längst verloren – und Ophelia verwandelt sich in die rächende Elektra. Wütend, politisch, abgründig in Form und Inhalt: Heiner Müllers (1929-1995) berühmtes Fragment Die Hamletmaschine von 1977 ist eine zerklüftete Schauergeschichte, eine Liebesgeschichte zwischen Leben und Tod; ein Abgesang und eine Hymne auf das Theater zugleich.
In Heiner Müllers Aufzeichnungen finden sich Pläne für eine letztlich nie durchgeführte chorische Umsetzung des Stücks.
Regie und Dramaturgie: Uwe Schmieder
Mit: Merle Wasmuth, Sebastian Graf und dem Sprechchor Dortmund