Unsere Geschichte

Der Dortmunder Sprechchor ist aus einem Projekt zur RUHR.2010 hervorgegangen, als das Ruhrgebiet europäische Kulturhauptstadt war. Rund 100 Menschen folgten dem Aufruf des damaligen Dortmunder Schauspiel-Intendanten Kay Voges, einen Chor kreativer Bürger*innen in Dortmund zu bilden, der Stadtgesellschaft eine Stimme im Theater zu geben. Der Chor formte sich und verfeinerte seine Technik und Bühnenpräsenz unter Federführung des Schauspielers Christoph Jöde und der Dramaturgen Alexander Kerlin und Thorsten Bihegue.

Seitdem wirkte der Sprechchor jede Spielzeit in zahlreichen Produktionen als 17. Ensemble-Mitglied in Produktionen des Dortmunder Schauspiels mit: In „Antigone“ trat der Sprechchor in klassischer Funktion der antiken Tragödie als Kommentator des Geschehens auf.

In Stücken wie „Der Meister und Margarita“, „Leonce und Lena“, „Lessings Gespenster“, „Die Republik der Wölfe“, „Im Irrgarten des Wissens“, „Das Schweigende Mädchen”, „Heimliche Helden“, „Hamletmaschine“, „Das Maschinengewehr Gottes“ und vielen weiteren Produktionen entwickelten Dramaturg*innen und Regisseur*innen immer wieder neue, ungewöhnliche Kollektivrollen für das Zusammenspiel mit dem Dortmunder Schauspielensemble. Eigens für den Chor geschriebene Stücke kamen zur Aufführung: „Das phantastische Leben der Margot Maria Rakete“, eine Stückentwicklung von und mit dem Sprechchor Dortmund, entführte das Publikum ins Weltall und zurück. In „Kaspar Hauser und die Sprachlosen von Devil County” kam zum ersten Mal ein Kindersprechchor zusätzlich ins Spiel. Das Leben des „Dorian Gray“ brachte dem Sprechchor Dortmund den Publikumspreis ein.

Und in „Afterlife“ umringten 70 Untote das Publikum und erzählten eindringlich über die Existenz zwischen Leben und Tod.

Immer wieder wurde und wird der Chor oder werden Teile des Chores von anderen Häusern und freien Produktionen gebucht. Als sich der Vorhang für das riesige Kollektivwesen wegen der Corona-Pandemie für lange Zeit schloss, produzierte der Chor digitale Formate und ging auf die Straße: Zwei Filme entstanden und eine Performance im öffentlichen Raum. Weitere Eigenproduktionen sind in Arbeit.

Jede Stimme zählt.

Wir sind viele und jeder ist anders.

Wir sind keine Profis, arbeiten aber professionell.

Wir sind ein Chor – eine Gemeinschaft.

Mitglieder

Heide Alscher • Regine Anacker • Angelika Bammann • Bettina Bartsch • Sabine Bathe-Kruse • Birgit Bergstermann • Dorothea Borghoff • Barbara Born-Wildt • Ulla Brinkmann • Heidemarie Brüne • Heide Buhren • Jo Bullmann • Bärbel Capelle • Margret Corcilius • Britt Dammertz • Lilo Diel-Greve • Seyhan Dilsat • Annette Eisler-Strenger • Thomas Elstner • Constanze Emmerich • Solveig Erdmann • Maike Fischer-Wagner • Lilli Fehr-Rutter (†) • Birgit Gesing • Bärbel Göbel • Elke Grevel • Waltraud Grohmann • Anne Grundmann-Sanz Pamies • Sabine Hensel • Udo Höderath • Henri Hoffmann • Peter Jacob • Angelika Jankowski • Rika Kaestner • Tassilo Kaestner • Elke Kalwa-Feige • Berthold Kamp • Jörg Karweick • Sabine Kaspzyck • Gudrun Kattke • Ingrid Kemming • Marianne Kempf • Dagmar Kischewski • Sabine Kleffmann • Margret Kloda • Karin Knoll • Birgit Korte • Norbert Kranz • Ingrid Kremin • Petra Krug-Feldmeier • Ellamarie Kuke • Heike Lorenz • Jürgen Luga • Ingeborg May • Anne Malkowski • Ute Merten • Ulrike Müller • Katrin Osbelt • Günter Ott • Heidi Ott • Irene Pähler • Elisabeth Pavel-Wohlert • Elke Recks • Julia Regnath • Sylvia Reusse • Traudel Gundula Richard • Beate Ritgen • Karin Rolka-Thomas • Petra Maria Roth (†) • Maria Rühling • Birgit Rumpel • Edgar Rupp • Anette Schäfer • Monika Schlöter • Barbara Schmacke • Dieter Schmacke • Regina Schott • Petra Schrader • Bärbel Schreckenberg • Maria Schriewer • Roland Schröter-Liederwald • Christoph Schubert • Jörg Schubert • Regina Schulz • Rosemarie Sitte • Ulrike Späth • Ursula Stadermann-Hellweg • Elisabeth Stamm • Verena Stanislawski • Sigrid Täubert • Gisela Tripp • Andreas Vollmer • Barbara vor den Bäumen • Rita Wahle-Voss • Reinhilde Walkenhorst (†) • Guntram Walter • Viola Wehn • Sabine Weiland • Lea Sofie Wesner • Ulli Wildt • Angelika Willers • Sascha Wundes • Hedda Zeitler

Unser Netzwerk

Der Sprechchor Dortmund ist Mitglied bei .dott – dem Netzwerk für die Dortmunder Tanz- und Theaterszene. Dieser Zusammenschluss besteht aus derzeit rund 50 Künstler*innen und Kulturschaffenden der freien darstellenden Künste in Dortmund. Die Initiative vernetzt Akteur*innen der Szene untereinander und verfolgt das Ziel, dem breiten Spektrum an Kunstschaffenden eine Plattform zu bieten, um sich künstlerisch auszutauschen, kulturpolitisch einzubringen und der künstlerischen Qualität der Dortmunder Szene eine ‚Stimme‘ zu geben.

4.D ist eine Gemeinschaft von Künstler*innen, die sich spartenübergreifenden Angelegenheiten verschrieben hat. 4.D verbindet die darstellenden Künste Tanz und Theater mit Szenografie, Medien und anderen künstlerischen Ausdrucksformen. Der kollektive Gedanke treibt die Macher:innen an – so entstanden bereits mehrere Produktionen mit Beteiligung des Sprechchor Dortmund.

Der Dortmunder Sprechchor ist seit 2010 auch das 14. Ensemblemitglied am Schauspiel Dortmund. Seit Herbst 2023 leitet Kemal Dinç den Sprechchor. Wir proben wöchentlich für verschiedene Stücke und Projekte.

Der Sprechchor Dortmund kooperiert gern und häufig mit „artscenico performing arts“, einem 1991 gegründetem Label ohne feste Spielstätte mit Sitz in Dortmund, das sich auf die Durchführung und Organisation überwiegend ortsspezifischer, interdisziplinärer Projekte mit oft internationaler Beteiligung spezialisiert hat. Regelmäßig werden zudem Tanz- und Theater-Inszenierungen auf Bühnen realisiert. Künstlerischer Leiter ist Rolf Dennemann.

Das Studio Trafique ist ein Theater in Köln Nippes, das zeitgenössische Ästhetiken in den Fokus setzt. Im Zentrum steht die Entwicklung neuer Theaterformen durch die Kombination der Bühnenarbeit mit filmischen und digitalen Technologien. Der Schauspieler und Regisseur Björn Gabriel hat die künstlerische Leistung des Studio Trafique inne. Aus seiner Zeit am Schauspiel Dortmund kennt er den Sprechchor Dortmund und schätzt den Einsatz von unseren Choreut:innen bei einigen seiner Produktionen.