Es bleibt das letzte große Tabuthema im Männerfußball: Homosexualität. Knapp fünf Jahre ist es mittlerweile her, dass sich mit Thomas Hitzlsperger der erste prominente deutsche Profifußballer öffentlich dazu bekannte, schwul zu sein – nach Beendigung seiner Profi-Karriere. Doch seitdem hat sich in der Debatte nichts getan.
Denn obwohl der DFB homosexuellen Fußballspielern in eigens dafür veröffentlichten Broschüren „jegliche Hilfe und Unterstützung“ bei ihrem Coming-Out anbietet, raten Manager und Experten schwulen Fußballern weiterhin strikt davon ab, jedenfalls während ihrer aktiven Karriere – aus Angst vor den Reaktionen aus dem Fanblock, den Medien, der eigenen Mannschaft. Schwul sein und Fußball spielen – das ist in den Augen vieler immer noch miteinander unvereinbar.
Wie kann es sein, dass es keinen einzigen offen schwulen Fußballer in der deutschen Bundesliga gibt? Weshalb müssen homosexuelle Fußballspieler aus ihrem Privatleben ein streng gehütetes Geheimnis mit Alibi-Freundinnen machen? Und wie sieht es eigentlich beim Frauenfußball aus?
Nach gefeierten Inszenierungen wie Das Bildnis des Dorian Gray und After Life nimmt sich der Dortmunder Sprechchor in seiner neuen Arbeit einem Thema mit Sprengkraft an. Ein Rechercheabend über Identität und Toleranz, über Mannschaftsgeist und Ausgrenzung, über Geschlecht und Rollenbilder – zentral in einer der größten Fußballstädte Europas!
Regie: Laura N. Junghanns
Bühne und Kostüm: Svea Sanyó
Licht: Stefan Gimbel
Ton: Chris Sauer, Andreas Sülberg
Musikalische Einstudierung: Tommy Finke
Dramaturgie: Matthias Seier
Regieassistenz: Hannah Koester
Ausstattungshospitanz: Marlene Emming
Inspizienz: Hannah Koester