Ödipus auf dem Mars

Guckt euch Ödipus auf dem Mars an! Das Stück ist ein kluger Spaß – witzig, durchgeknallt, melancholisch und sehr weise. Eine Reise von Theben bis ins Weltall, und alles dreht sich um die großen Fragen, Freiheit, Schicksal, Liebe und Tratsch. Drei tolle Spieler*innen. Und ein Chor, so musikalisch wie nie zuvor. Theater as it’s best: Wie haben wir das vermisst …

Zur Story, die der Chor erzählt: Ödipus ist Herrscher von Theben. Um die Stadt von der Pest zu befreien, stellt das Orakel von Delphi ihn vor eine schwierige Aufgabe. Er muss den Mörder des vorherigen Königs Laios finden. Das entpuppt sich als verzwickte Sache: Denn Ödipus selbst hat Laios – unwissend, dass dieser der Herrscher von Theben und dazu auch noch sein eigener Vater ist – erschlagen. Ironie des Schicksals: Das Unheil geschieht beim Versuch, einer Weissagung zu entgehen. Ein Fluch lastet auf Ödipus: Er werde seinen Vater töten und sich mit seiner Mutter vermählen, so sagt es das Orakel. Auf der Flucht aus Korinth trifft er an einer Weggabelung auf einen Reisenden, den er im Handgemenge erschlägt – ohne zu wissen, wer sein Gegner ist. Als er auch noch die Sphinx besiegt, die Theben in Atem hält, wird er zum König von Theben ernannt und mit Iokaste vermählt – ohne zu wissen, wer sie ist. Erst der Seher bringt die Wahrheit ans Licht, die Ödipus und mit ihm Theben in Verzweiflung stürzt.

Die Rahmengeschichte, fulminant vom Schauspieler*innen-Trio in Szene gesetzt, stellt die Frage: Was sagt uns die Geschichte des Ödipus heute noch? Im kollektiven Gedächtnis wabern Bilder und Bruchstücke des Mythos – von Freud bis Loriot. So sehr Ödipus auch versucht, den Prophezeiungen des Orakels zu entkommen, so sehr verstrickt er sich immer tiefer in seine Geschichte, die scheinbar schon längst geschrieben ist. Haben wir die Macht über unser Schicksal? Und können wir unserer Geschichte entgehen? An diesen Fragen verzweifeln nicht nur die antiken Heroen immer wieder, sondern auch die modernen Held*innen unserer Zeit, die wir aus den großen Blockbustern und Serien kennen und die wie eine Variation der alten Mythen erscheinen.

Mit: Linda Elsner, Lola Fuchs, Christopher Heisler, Dortmunder Sprechchor

Aus dem Dortmunder Sprechchor sind dabei: Solveig Erdmann, Maike Fischer-Wagner, Katrin Osbelt, Lea Sofie Wesner, Traudel Richard, Birgit Korte, Bärbel Göbel, Jörg Karweick, Sylvia Reusse, Heike Lorenz, Rita Wahle-Voss, Henri Hoffman

Regie: Florian Hein
Bühne: Bunny Vellocet
Bühne Mitarbeit: Louisa Robin
Kostüme: Clemens Leander
Video & Live-Kamera: Tobias Hoeft
Licht: Stefan Gimbel
Ton: Robin Lockhardt
Dramaturgie: Kirsten Möller
Regieassistenz: Ruven Bircks
Bühnenbildassistenz: Meike Kurella
Inspizienz: Hannah Koester
Soufflage: Ruth Ziegler